coolEX® - hydraulisches Honen im Bearbeitungszentrum (BAZ/CNC)

Die coolEX® Honwerkzeug Technologie ermöglicht das klassische hydraulisch gesteuerte Honen (CNC) in einem Bearbeitungszentrum (Werkzeugmaschine) ohne technische Modifikationen der Bearbeitungsmaschine mit regulärer Honkinematik (Aufweitung während der Bearbeitung) und erzeugt somit den klassischen Kreuzschliff im definierten Honwinkel.

Durch die Anordnungsmöglichkeit beider Systemteile (Werkzeug und Werkstück) in fester Spannung ergeben sich enorme Vorteile bei der Honbearbeitung auf dem Bearbeitungszentrum:

  • nur kleines Honaufmaß erforderlich, dadurch sehr kurze Bearbeitungszeiten
  • durch die Achslegung der Bohrung in der Vorbearbeitung zum Honen (z.B. Feinspindeln) kann ein sogenanntes "Positionshonen" entfallen
  • auf separate Honmaschinen kann verzichtet werden
  • hochgradig skalierbar auf Produktionsschwankungen durch den Einsatz im Bearbeitungszentrum
  • keine Einschränkungen gegenüber dem hydraulischen Honen mit Honmaschine
  • Prozesssteuerung und Verfügbarkeit von hochmodernen Messmitteln ermöglichen eine 100%-Prüfung" der Bauteile
  • keine zusätzlichen Kosten für separate Vorrichtungen und Gelenk-Anschlüsse für den Honprozess

coolEX®2 - hydraulische Doppelaufweitung

Das coolEX®2 Werkzeugsystem ermöglicht eine 2-stufige Honbearbeitung mit Doppel-Aufweitung (Vorhonen und Fertighonen) in einem Werkzeugohne Einwechseln eines weiteren Honwerkzeugs. Dieses System ist speziell geeignet für die Plateau-Honbearbeitung von Grauguss-Zylinderlaufbahnen.

Bei der ersten Honstufe (das Vorhonen) wird die Bohrung maßlich und geometrisch verbessert. Dabei wird eine definierte Rauigkeit (Täler, entsp. Rvk) in die Oberfläche eingebracht und Bohrung bis zur unteren Toleranzgrenze bearbeitet. Die zweite Honstufe (das Fertighonen/Plateauhonen) erzeugt die gewünsche Plateau-Oberfläche. Dazu werden in der Oberfläche der Bohrung die oberen Anteile des Rauheit-Profils (Spitzen, entsp. Rpk) durch die Honbearbeitung entfernt. Die Bohrungsgröße wird nur noch minimal verändert.

coolEX®LM - hydraulische Aufweitung mit Luftmessung

Das coolEX®LM-Honwerkzeug-System integriert einen Luftmessdorn zur kontinuierlichen Durchmesserbestimmung während der Honbearbeitung in das coolEX®-Grundsystem. Für die verlustfreie Versorgung der Messdüsen können z.B. Messluftverteiler auf dem Honwerkzeug oder maschinenseitig vorhandene Luftanschlüsse verwendet werden (Übergabe z.B. am HSK-Flansch).

Die Auswertung der Messluft-Strömungsverhältnisse gibt Aufschluß über die Bohrungsgrösse und kann somit als Kriterium zur Steuerung des Honprozesses verwendet werden. Dieses System gibt es sowohl als Vor- und Nachmessung, als auch zur In-Prozeß-Messung während der Honbearbeitung.

coolEX®TB - Honen auf BTA-Tiefbohrmaschinen

Das coolEX®TB Werkzeugsystem ist eine Weiterentwicklung des coolEX® Grundsystems und wurde für das Honen auf BTA-Tiefbohrmaschinen entwickelt. Dieses System wird eingesetzt, um auf BTA-Tiefbohrmaschinen eine Nacharbeit (Beseitigung von Drall oder leichte Maßkorrekturen) nach der Bohrbearbeitung zu ermöglichen. Dazu muss lediglich der Bohrkopf gegen das Honwerkzeug getauscht werden, das Verbringen des Bauteils zu einer Honmaschine kann somit vermieden werden.

Technische Details - coolEX®

coolEX®-Honwerkzeuge verwenden das Kühl-/Schmiermittel sowohl zur Aufweitung der Schneidleisten, als auch zur Prozesskühlung direkt an der Kontaktstelle Honleiste/Bohrung und sorgen somit für eine optimale Kühlung  und Spanabfuhr. Über die Anpassung des Kühlmitteldrucks (Drosseln im Werkzeug oder über die Maschine gesteuert) und die Spezifikation der Honleisten können die geforderten Parameter (z.B. Rauheit, Taktzeit oder Zylinderform) an die Vorgaben angepasst werden.

Je nach Anforderung und Bohrungsgeometrie können coolEX®-Honwerkzeuge in verschiedenen Ausführungen eingesetzt werden:

  • Sackloch- oder Durchgangswerkzeuge
  • Werkzeuge mit Doppelaufweitung (coolEX®2)
  • Aufsatzwerkzeuge mit Anschlussstange

Der Einsatz von z.B. In-Prozess Luftmesseinrichtungen mit einer Schnittstelle zu Auswertesystemen und Rückkopplung in die Steuerung der Bearbeitungsmaschine ermöglicht die Prozesssteuerung analog derer in klassischen Honmaschinen.

Informationen für Hersteller von Bearbeitungszentren

Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz der Technologie:

  • Vorbearbeitung der Bohrung in der gleichen Spannung
  • Filtrierung der Kühlmittel je nach Oberflächenanforderung entsprechend fein (ca. 30-50µm oder darunter)
  • Positioniergenauigkeit der Bohrungs- zur Werkzeugachse innerhalb 5μm
  • harte Umschaltung in den Hubendlagen (hohe Axialbeschleunigung) je nach Durchmesser und gefordertem Honwinkel